Lerntherapie


Bei Lernentwicklungsproblemen wird zunächst eine umfassende Diagnose der Lernschwächen und Lernstärken vorgenommen und bestehende Lücken im Wissensstand des Kindes aufgedeckt. An diesen Stellen kann dann, gemeinsam mit Eltern und Lehrern, individuell angesetzt und gefördert werden. Je früher Lernschwächen behandelt werden, desto besser sind die Chancen die Entwicklung einer Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) oder Dyskalkulie (Rechen-Schwäche) zu verhindern oder einzuschränken. Selbstwert und Lernmotivation des Kindes steigen. Oftmals bessert sich auch auffälliges Verhalten des Kindes in der Schule, da dieses häufig durch Frustration und Misserfolgserlebnisse im Unterricht begünstigt wird.

Wahrnehmung und Motorik sind wesentliche Grundlagen sämtlicher Lernvorgänge. In der integrativen Lerntherapie werden daher vielfältige Wahrnehmungs- und Bewegungsangebote genutzt, um das Kind in ein dem Lernen förderlichen Zustand zu bringen und ihm die Aufnahme und Verarbeitung von Informationen zu erleichtern.

So können beispielsweise Buchstaben aus verschiedenen Materialien ertastet werden, ein Hör-Memory die auditiven Fähigkeiten schulen und Kim-Spiele Leistungen der Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und des Erinnerungsvermögens fordern und fördern. Verbreitet ist auch das Hüpfen bzw. Schwingen von Silben, das Lernen in der Hängematte und der Einsatz des Trampolins, wenn ein Kind noch nicht das nötige Aktivierungsniveau hat, um sich der nächsten Lernanforderung stellen zu können.

Von diesen aus der SI-Therapie und Psychomotorik stammenden Elementen können auch lernschwache Kinder profitieren, die nicht die Kriterien einer

Sensorischen Integrationsstörung erfüllen. Es ist daher sehr zu empfehlen, dass sich auch Lerntherapeuten mit der Theorie und Praxis der Sensorischen

Integration befassen, um einen entsprechenden Förderbedarf erkennen und ihre therapeutischen Interventionen darauf abstimmen können.